Mehr Risikokompetenz für eine neue Welt

13.12.2021 10:55

Lagen falsch eingeschätzt, Operation geglückt, Patient tot: Zeit für angemessene Kompetenzen und wirksames Risikomanagement, nicht nur im Gesundheitswesen


 Journal für Medizin- und Gesundheitsrecht 3|2021

Chefredaktion: Alois Birklbauer, Markus Grimm, Wolfgang Kröll und Oliver Neuper


Summary:


„Wir haben die Lage falsch eingeschätzt“


Es scheint, als ob viele Politiker, aber auch vermeintlich gut ausgebildete Manager mit dem Vermeiden oder Steuern von wirklich (!) relevanten Risiken und Krisen völlig überfordert wären.


Voraussetzung einer angemessenen Kompetenzvermittlung für Risikomanagement, Resilienz und ökonomische, soziale und ökologische Nachhaltigkeit, um die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft zu gewährleisten, ist eine bessere Ausstattung, sowie gute Infrastruktur der Bildungseinrichtungen, gute pädagogische Konzepte mit digitalen neuen Lehrformen,Lerninhalten und Lehrerfortbildung.


Die meisten Probleme – nicht nur im Gesundheitswesen – wären lösbar. Die meisten Krisen wären zu steuern oder zumindest in den Auswirkungen zu entschärfen. Die Basis dafür jedoch wäre ein höhere Risikokompetenz.


Analog zu einem Statistiker sollte ein Risikomanager (oder noch besser: jeder Entscheider/Manager) über vier Kompetenzen verfügen:

  1. Sie können Wesentliches von Unwesentlichem unterscheiden.
  2. Sie können mit Risiko und Unsicherheit umgehen.
  3. Sie können Probleme strukturieren und in Lösungen übersetzen.
  4. Sie können Daten strukturieren und in methodisch fundierte Modelle übersetzen.


Risikoanalysen braucht man gerade, weil die Zukunft unsicher ist und eine angemessene Entscheidung unter Unsicherheit nicht nur notwendig, sondern sogar haftungsbewehrte Pflicht eines „ordentlichen, gewissenhaften Kaufmanns“ ist.

Abbrechen